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Tafel vor Ort

Der „Kalte Krieg“ in Heilbronn - Atomraketen vor der Haustür

Die Atomraketen der Waldheide standen auf dem Stadtgebiet von Heilbronn. Die Stadt und das Umland waren somit unmittelbarer Schauplatz des „Kalten Krieges“, und ihre Bevölkerung hatte Angst vor einem direkten Angriff der Sowjetunion und vor Unfällen mit den Atomsprengköpfen oder deren Trägerraketen. 

Seit 1977 waren auf der Waldheide Pershing Ia-Raketen stationiert. Der NATO-Doppelbeschluss von 1979 brachte nach dem Scheitern der Abrüstungsverhandlungen (1983) dann die Stationierung von Pershing II-Raketen. Die Standorte der Pershing II-Raketen waren durch die für die Pershing Ia zuständigen Einheiten der US-Army: Neckarsulm (Waldheide), Schwäbisch-Gmünd (Mutlangen) und Neu-Ulm. Bis 1985 waren dann alle 108 Pershing II-Raketen in der Bundesrepublik einsatzbereit, 36 an jedem Standort. Die Waldheide war eine Bereitschaftsstellung (QRA), die immer einige rasch einsatzfähige Trägerraketen vorhielt. Grundsätzlich konnten die Pershing II-Raketen mobil von nahezu jedem Ort aus gestartet werden. 

Pershing Ia und Pershing II-Raketen waren beide ballistische Hyperschallflugkörper, die mit Atomsprengköpfen ausgestattet werden konnten. Beide besaßen zwei Motorstufen zum Antrieb. Die Weiterentwicklung Pershing II verfügte über eine wesentlich größere Reichweite und ein Radar-Messteil zur Lenkung an der Spitze.

Heimlich fotografiert: US-Soldaten auf der Waldheide, 1980er Jahre