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Tafel vor Ort

Nerz und Friesennerz – die Protestbewegung in Heilbronn

Mitte der 1970er Jahre entstand in Heilbronn eine Friedensbewegung, die Anfang der 1980er Jahre immer stärker und breit gefächerter wurde.  Die Friedensbewegung hatte ökologische, gewerkschaftliche sowie religiöse Wurzeln und wurde auch von der Frauenbewegung und Parteien mitgetragen. Viele Protestveranstaltungen hatten nur regionale Bedeutung. Einige, wie der Ostermarsch 1983 und die „Heilbronner Begegnungen“ 1983 und 1985, strahlten hingegen in die ganze Bundesrepublik aus.
Nach dem Pershing-Unfall am 11. Januar 1985 schlossen sich große Teile der örtlichen Bevölkerung dem Protest gegen die Stationierung von Atomraketen auf der Waldheide an. Bis heute ist der „Marsch der Zehntausend“ am 2. Februar 1985 noch vielen Menschen ein Begriff. Trotz strömenden Regens setzten sich die Demonstranten aus allen Schichten der Bevölkerung für die Aufklärung der Geschehnisse des Pershing-Unfalls ein und zeigten mit ihrem Protest ihre Unterstützung für den Gemeinderatsbeschluss vom 24. Januar 1985, den Atomraketenstandort unverzüglich aufzugeben. Bekräftigt wurden diese Forderungen bei einer Demonstration u.a. am 25. April 1985 auf dem Heilbronner Marktplatz anlässlich eines Gesprächstermins von Bundesverteidigungsminister Manfred Wörner im Heilbronner Rathaus.

Die verschiedenen Friedensgruppen im Heilbronner Raum waren nicht homogen, vereinten sich aber im gemeinsamen Ziel, den Abzug der Pershing-Raketen und die Auflösung des Raketenstandortes erreichen zu wollen. Stellvertretend sollen hier der Heilbronner Friedensrat, die Initiative Heilbronner Friedenswoche und das Friedensbüro FRIDA genannt werden.

"Heilbronner Appell: Weg mit den Raketen" Demonstration auf dem Marktplatz, April 1985