Zeitzeugenbericht Schulz zum Abbruch
Thomas Schulz vom Technischen Hilfswerk Ortsverband Heilbronn über den Abbruch der amerikanischen Militäranlage im Herbst 1991
Für das Stadtarchiv Heilbronn niedergeschrieben am 23.05.2021.
Bemerkenswert war die qualitativ hochwertige, massive Bauausführung. Die Bauwerke erschienen mächtig, fast schon monolithisch. Auch die technische Ausstattung, z.B. Hallenkrane, war hochwertig. Ausführende Firmen und Lieferanten waren fast ausschließlich in der Region oder in Südwest-/Süddeutschland beheimatet.
Die an uns übertragenen Aufgaben waren zeitaufwändig, gefährlich, körperlich anstrengend, schwierig und herausfordernd. Schwerere Unfälle blieben aus; allerdings litt die Einsatzkleidung sehr unter den dort verbauten Zaunmaterialien. Trotz der widrigen Umstände waren die eingesetzten Helfer stolz und zufrieden.
Gegen Barzahlung und Selbst-Abbau/-Ausbau/-Abfuhr verkaufte das Bundesvermögensamt Heilbronn dort in jenen Tagen an Interessenten verschiedenste Bauelemente. Darunter waren viele Meter Wegpflaster („Knochensteine“ und andere), Maschendrahtzaun in verschiedensten Größen und Ausführungen (samt Pfosten, Türen und Toren) und auch die massiven, tonnenschweren Tore der übererdeten Hallen. Diesen war allerdings ohne Kran o.ä. nicht beizukommen. Auch Souvenirjäger hatten u.a. an den vielen und vielfältigen Warn- und Verbotsschildern ihre Freude.
Ein Spruch war „Kurt [Zibold, Firma Koch & Mayer] baute die Waldheide und hat sie auch wieder abgerissen“.