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Martha Kuder - eine Polizistenwitwe engagiert sich

… und geht dafür ins Gefängnis.

Martha Kuder (1922-2004) wird im April 1986 vom Amtsgericht Schwäbisch Gmünd wegen Nötgung zu einer Geldstrafe von 400 DM verurteilt. Sie hatte am 1. Juni 1985 an einer Blockadeaktion vor dem Pershing II-Gelände in Mutlangen teilgenommen. Sie weigert sich, die Geldstrafe zu bezahlen. Am 9. Februar 1987 tritt sie die 10-tägige Haftstrafe im Gefängnis Schwäbisch Gmünd an. 1988 wird sie vor Gericht rehabilitiert.
Martha Kuder war in der Heilbronner Friedensbewegung engagiert. Sie ist bis heute eine Symbolfigur des friedlichen Protestes der Heilbronner Bevölkerung gegen die Atomraketenstationierung auf der Waldheide.

Gerd Kempf in der "Geschichtswerkstatt Waldheide" vom 12.01.2023

“In der Regel waren es junge Leute, die dort oben demonstriert haben. Aber Martha Kuder war eine ältere Frau, die mit hoch ging und blockiert hat. Die ganze Wilhelmstraße war voll von Demonstranten, als es zum Prozess kam. Martha Kuder hat gesagt: Ich zahle keine Strafe, ich gehe lieber ins Gefängnis. Sie ist dann auch ins Gefängnis gegangen. Sie ist bewusst diesen Weg gegangen und hat gesagt, dass das in Heilbronn nicht passieren darf in einer Stadt, die am 4. Dezember 1944 so zerstört worden ist. Mir ist Martha Kuder in bester Erinnerung als lebendiges Beispiel.”

Zeitungsberichte über die Haft